Nachhaltige Energiewirtschaft durch die Nutzung der Sonnenenergie:
Das Wort „Nachhaltigkeit“ ist in aller Munde und beschreibt das Zusammenspiel von Ökonomie, Ökologie und Sozialem. [1]
Eng damit verbunden ist die Thematik des Klimaschutzes, zu dem sich unser Land nicht nur bekennt, sondern auch aktiv mitgestaltet. Um Tirol „Enkel-Fit“ zu machen, hat die Tiroler Landesregierung das Klimaziel ENERGIEAUTONOM bis 2050 definiert. Dies bedeutet, dass bis dahin 100 % unserer Energie aus erneuerbaren Energiequellen (Wasser, Holz, Umweltwärme und Sonne) bezogen werden sollen, einhergehend mit einer gleichzeitigen Senkung des Energieverbrauches um insgesamt 50 %. Dabei gilt es, durch die Nutzung heimischer Energiequellen die Energieeffizienz zu steigern und gleichzeitig den fossilen Energieträgern den Rücken zu kehren. Ein Umdenken und ein damit einhergehender Wandel sind dafür allerdings unabdingbar. [2]
Was bedeutet das für unsere Gemeinden?
Gemeinden nehmen in puncto Klimaschutz eine Vorreiterrolle ein, da diese generell den direkten Kontakt zu Ihren Bürgerinnen und Bürgern pflegen, wichtige Aufklärungsarbeit leisten und so die Bevölkerung in den zukunftsweisenden Prozess einbinden können. Hierbei spielt eine ausführliche Information und individuelle Beratung natürlich eine wesentliche
Rolle.
Auf Gemeindeebene wurden mittlerweile zwei großartige Möglichkeiten in Bezug auf Umwelt und nachhaltiger Energiewirtschaft geschaffen:
- Zum einen das „Klimabündnis Tirol“, (unsere Nachbargemeinde Terfens ist bereits seit 2007 Mitglied) und
- zum anderen das „e5-Programm“ für energieeffiziente Gemeinden (hier ist beispielhaft die Gemeinde Volders zu erwähnen).
Ein Ziel der Liste Lebensraum Weer ist es, unser Weer Teil dieser Programme werden zu lassen, damit die Möglichkeiten sowie die Lebensqualität künftiger Generationen weiterhin erhalten bleiben können!
Das Potential der Sonne nutzen
Eine mögliche Form der erneuerbaren Energiegewinnung und somit wesentlicher Faktor in Bezug auf den Klimaschutz ist die Nutzung der Sonnenenergie. Sie zählt in Tirol zu den wichtigsten Energieformen und sollte in jeder Gemeinde ein fester Bestandteil eines verantwortungsvollen Umgangs mit unserer Umwelt und der daraus resultierenden nachhaltigen Entwicklung darstellen. [3]
Vorteile der Sonnenenergienutzung:

In Weer könnte mit der Installation von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden (Mittelschule, Kindergarten, Gemeindehaus, etc.) sowie auf privaten Wohnhäusern ein enormer Beitrag zum Erreichen der angesprochenen Klimaziele geleistet werden. Die Vision Tirol 2050 beinhaltet dem entsprechend, PV-Anlagen auf acht von zehn Häusern zu installieren. [3]
Da Weer ein beachtliches Sonnenenergiepotential (siehe Abbildung 3) aufweist, wäre unser Dorf quasi prädestiniert dazu.

Unter dem angeführten Link kann geprüft werden, ob und wie das eigene Haus für die Installation einer Photovoltaikanlage geeignet ist:
- PV-Nutzungspotentiale in Weer: Solarpotenziale Tirol (tirolsolar.at)
Es ist gut erkennbar, dass in nahezu allen Gemeindeteilen die Sonne effizient genützt werden kann. Zusätzlich besteht die Möglichkeit mittels einer Energiegemeinschaft auf Gemeindeebene die gewonnene Energie auch an Haushalte ohne PV-Anlage weiter zu verteilen. Dies würde nicht nur den Anteil an erneuerbaren Strom erhöhen, sondern auch langfristig die Stromkosten jedes einzelnen Haushaltes senken. [4]
Allgemeine Informationen zur Anschaffung einer Photovoltaikanlage:
Kostenpunkt einer PV-Anlage:
Je nach Ausführung beläuft sich die Investition für eine Photovoltaikanlage auf ca. 1500 – 1800 € pro kWp.
Mögliche Förderungen:
- Die Installation einer PV-Anlage wird aktuell vom Land Tirol bis zum 31.12.2022 bzw. bis zur Ausschöpfung des Fördertopfes gefördert.
- Die Förderung beläuft sich auf bis zu 10kWp mit 250€/kWp.
- Für den 6ten und 7ten kWp gibt es seit 1. August 2021 auch die Möglichkeit eines Einmalzuschusses für max. 1000 €. Die maximal geförderte Anlagengröße beträgt dabei 50kWp.
- Förderbare Anlagen müssen nach abgeschlossenem Förderantrag spätestens 12 Monate nach der Förderregistrierung in Betrieb gehen.
- Es besteht zudem die Möglichkeit, den Antrag nachzureichen, wobei hier darauf verwiesen wird, dass die Lieferung der PV-Anlage nicht vor dem 22.06.2020 erfolgt sein darf. [5]
Genauere Details hierzu können unter den angeführten Links nachgelesen werden.
- Photovoltaik 2020-2022: Umweltförderung Kommunalkredit Public Consulting (umweltfoerderung.at)
- TIROL | PHOTOVOLTAIC AUSTRIA (pvaustria.at)
Zusätzlich gut zu wissen:
- Auf 30 m2 Dachfläche kann so viel Strom erzeugt werden, wie ein Haushalt pro Jahr Der nicht selbst genutzte Strom kann in Abstimmung mit dem Stromnetzbetreiber als
- Ökostrom zum Marktpreis eingespeist werden. Abhängig von den Konditionen (Einspeisevergütung vs. Strombezugstarif) kann die Einspeisung ihre Haushaltsstromrechnung reduzieren.
- Eine Photovoltaikanlage in der Größe von 7 m2 erzeugt rund 1000 kWh, was in etwa den 5-Jahres-Bedarf einer Waschmaschine deckt.
- PV-Anlagen können mit Wärmepumpen oder elektrischen Heizstäben kombiniert werden (Power-to-Heat) [5] verbraucht.
Es gilt also unser WEER gemeinsam KLIMAFIT zu machen.
Nicht morgen, sondern heute!
Literaturquellen:
[1] Nachhaltigkeit – Wikipedia
[2] Die Ziele von TIROL 2050 energieautonom
[3] Sonnenenergie in Tirol – TIROL 2050 energieautonom
[4] Solarpotenziale Tirol (tirolsolar.at)
[5] Energie Tirol – Förderungen für Sanierung und Bestand (energie-tirol.at)